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Nichtamtliches Inhaltsverzeichnis

Verordnung über die Berufsausbildung zum Tierwirt/zur Tierwirtin
§ 12 Abschlussprüfung in der Fachrichtung Geflügelhaltung

(1) Die Abschlussprüfung erstreckt sich auf die in der Anlage aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie auf den im Berufsschulunterricht entsprechend dem Rahmenlehrplan vermittelten Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist.
(2) Im praktischen Teil der Prüfung soll der Prüfling in insgesamt höchstens sieben Stunden zwei praktische Aufgaben durchführen und dokumentieren sowie hierüber innerhalb dieser Zeit zu jeder der praktischen Aufgaben ein Fachgespräch führen. Hierfür kommen insbesondere in Betracht:
1.
Produktgewinnung und Vermarktung und
2.
Herdenmanagement.
Dabei soll der Prüfling zeigen, dass er Arbeitsabläufe unter Berücksichtigung gesetzlicher und betrieblicher Vorgaben sowie wirtschaftlicher Aspekte selbstständig und teamorientiert planen, die Arbeitsmittel festlegen, Informationen beschaffen und auswerten, Arbeitszusammenhänge erkennen, Arbeiten kontrollieren und dokumentieren, Gesichtspunkte der Nachhaltigkeit und des Tierschutzes, der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Arbeit beachten sowie Maßnahmen zur Hygiene und Qualitätssicherung ergreifen, die für die praktischen Aufgaben wesentlichen fachlichen Zusammenhänge aufzeigen sowie seine Vorgehensweise bei der Durchführung der praktischen Aufgaben begründen kann.
(3) Innerhalb des praktischen Teils der Prüfung sind die praktischen Aufgaben gleich zu gewichten.
(4) Im schriftlichen Teil der Prüfung soll der Prüfling in den Prüfungsbereichen
1.
Versorgen von Geflügel,
2.
Produktion von Mast- und Zuchtgeflügel und von Eiern,
3.
Gesundheitsprophylaxe und Geflügelkrankheiten sowie
4.
Wirtschafts- und Sozialkunde
geprüft werden. In den Prüfungsbereichen Versorgen von Geflügel, Produktion von Mast- und Zuchtgeflügel und von Eiern sowie Gesundheitsprophylaxe und Geflügelkrankheiten soll der Prüfling zeigen, dass er praxisbezogene Aufgaben unter Einbeziehung arbeitsorganisatorischer und betriebswirtschaftlicher Sachverhalte lösen kann. Dabei sollen Maßnahmen zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit, des Tier- und Umweltschutzes, der Hygiene sowie qualitätssichernde Maßnahmen dargestellt werden. Es kommen Aufgaben insbesondere aus folgenden Gebieten in Betracht:
1.
im Prüfungsbereich Versorgen von Geflügel:
a)
Anatomie und Physiologie,
b)
leistungsgerechte Fütterung von Geflügelarten,
c)
Stallmanagement, Haltungsformen und -technik,
d)
Verwerten und Entsorgen von Rückständen;
2.
im Prüfungsbereich Produktion von Mast- und Zuchtgeflügel und von Eiern:
a)
Geflügelarten, Herkünfte und Züchtung,
b)
Reproduktion, Vermehrung, Brut,
c)
Qualitätsanforderungen an Eier, Mast- und Zuchtgeflügel,
d)
Verbundwirtschaft und Vermarktung;
3.
im Prüfungsbereich Gesundheitsprophylaxe und Geflügelkrankheiten:
a)
Gesundheitsprophylaxe,
b)
Geflügelkrankheiten,
c)
Hygiene;
4.
im Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde:
allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt.
(5) Für den schriftlichen Teil der Prüfung ist von folgenden zeitlichen Höchstwerten auszugehen:
1.im Prüfungsbereich Versorgen von Geflügel60 Minuten,
2.im Prüfungsbereich Produktion von Mast- und Zuchtgeflügel und von Eiern60 Minuten,
3.im Prüfungsbereich Gesundheitsprophylaxe und Geflügelkrankheiten60 Minuten,
4.im Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde60 Minuten.
(6) Innerhalb des schriftlichen Teils der Prüfung sind die Prüfungsbereiche wie folgt zu gewichten:
1.Prüfungsbereich Versorgen von Geflügel25 Prozent,
2.Prüfungsbereich Produktion von Mast- und Zuchtgeflügel und von Eiern30 Prozent,
3.Prüfungsbereich Gesundheitsprophylaxe und Geflügelkrankheiten25 Prozent,
4.Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde20 Prozent.
(7) Die Prüfungsbereiche Versorgen von Geflügel, Produktion von Mast- und Zuchtgeflügel und von Eiern, Gesundheitsprophylaxe und Geflügelkrankheiten sowie Wirtschafts- und Sozialkunde sind auf Antrag des Prüflings oder nach Ermessen des Prüfungsausschusses in einzelnen Prüfungsbereichen durch eine mündliche Prüfung zu ergänzen, wenn diese für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Bei der Ermittlung des Ergebnisses für die mündlich geprüften Prüfungsbereiche sind das jeweilige bisherige Ergebnis und das entsprechende Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis 2 : 1 zu gewichten.
(8) Für die Ermittlung des Gesamtergebnisses sind das Ergebnis des praktischen und des schriftlichen Teils der Prüfung zu einer Note zusammenzuziehen. Dabei hat der praktische Prüfungsteil gegenüber dem schriftlichen Prüfungsteil das doppelte Gewicht.
(9) Die Prüfung ist bestanden, wenn
1.
im Gesamtergebnis,
2.
in jeder der praktischen Aufgaben des praktischen Teils der Prüfung,
3.
im Ergebnis des schriftlichen Teils der Prüfung sowie
4.
innerhalb des schriftlichen Teils der Prüfung in mindestens drei Prüfungsbereichen mindestens ausreichende Leistungen erbracht worden sind.
Werden die Prüfungsleistungen in einem Prüfungsbereich mit ungenügend bewertet, so ist die Prüfung nicht bestanden.