Logo Bundesministerium der JustizLogo Bundesamt für Justiz
Nichtamtliches Inhaltsverzeichnis

Verordnung über Anforderungen an den Einbau von mineralischen Ersatzbaustoffen in technische Bauwerke (Ersatzbaustoffverordnung - ErsatzbaustoffV)
Anlage 4 (zu § 3 Absatz 1 Satz 3 und Absatz 2,
§ 5 Absatz 2 und 4, § 6 Absatz 2 und 3 sowie § 7 Absatz 1, 2 und 5)
Art und Turnus der Untersuchungen von mineralischen Ersatzbaustoffen im Rahmen der Güteüberwachung

(Fundstelle: BGBl. I 2021, 2704 - 2706;
bzgl. der einzelnen Änderungen vgl. Fußnote)
 
Tabelle 1: Untersuchungsverfahren und Turnus
TeilschrittUntersuchungsverfahrenTurnus
Eignungsnachweis (EgN)ausführlicher Säulenversuch (DIN 19528, Ausgabe Januar 2009)Einmalig
werkseigene Produktionskontrolle (WPK)Zur Herstellung des Eluats Säulenkurztest (DIN 19528, Ausgabe Januar 2009)
oder
Schüttelversuch
(DIN 19529, Ausgabe Dezember 2015)
alle vier Produktionswochen,
mindestens alle angefangenen
5 000 Tonnen, jedoch maximal 36 pro Jahr für RC, HMVA,
GS, BM aus Aufbereitungsanlagen, BG
alle acht Produktionswochen, mindestens alle angefangenen 10 000 Tonnen, jedoch maximal 18 pro Jahr für CUM, GKOS, GRS, HOS, HS, SFA, BFA, SWS, SKG, SKABei Erfüllung von Fußnote 1 alle 13 Produktionswochen, mindestens alle angefangenen 20 000 Tonnen, jedoch maximal sechs pro Jahr für CUM, GKOS, GRS, HOS, HS, SFA, BFA, SWS, SKG, SKA und alle acht Produktionswochen, mindestens alle angefangenen 10 000 Tonnen, jedoch maximal 18 pro Kalenderjahr für RC, HMVA, GS, BM aus Aufbereitungsanlagen, BG
Fremdüberwachung (FÜ)Zur Herstellung des Eluats Säulenkurztest (DIN 19528, Ausgabe Januar 2009)
oder
Schüttelversuch
(DIN 19529, Ausgabe Dezember 2015)
alle 13 Produktionswochen, mindestens alle angefangenen 15 000 Tonnen, jedoch maximal zwölf pro Jahr für RC, HMVA, GS, BM aus Aufbereitungsanlagen, BGalle 26 Produktionswochen, mindestens alle angefangenen 30 000 Tonnen, jedoch maximal sechs pro Jahr für CUM, GKOS, GRS, HOS, HS, SFA, BFA, SWS, SKG, SKABei Erfüllung von Fußnote 1 alle 26 Produktionswochen, mindestens alle angefangenen 60 000 Tonnen, jedoch maximal drei pro Jahr für CUM, GKOS, GRS, HOS, HS, SFA, BFA, SWS, SKG, SKA und alle 26 Produktionswochen, mindestens alle angefangenen 30 000 Tonnen, jedoch maximal
sechs pro Kalenderjahr für RC, HMVA, GS, BM aus Aufbereitungsanlagen, BG
1 Für Mitglieder einer durch die zuständige Behörde anerkannten Güteüberwachungsgemeinschaft.
 
Tabelle 2: Im Rahmen des Eignungsnachweises zu untersuchende Parameter
2.1 Eluatwerte im ausführlichen Säulenversuch nach DIN 19528, Ausgabe Januar 2009
MEB HOSHSSWSCUMGKOSGRSSKGSKASFA
BFA
HMVARCBM
BG
GS
ParameterDim.             
pH-Wert XXXXXXXXXXXXX
el. Leitf.µS/cmXXXXXXXXXXXXX
Chloridmg/lX XXX XXXXXX 
Sulfatmg/lXXXXX XXXXXXX
Fluoridmg/l  XXXX  X    
DOCmg/lXXXXXXXXXXXXX
PAK15µg/l     X    XXX
MKWµg/l          XXX
Phenoleµg/l          XXX
Antimonµg/lXXXXXXXXXXXXX
Arsenµg/lXXXXXXXXXXXXX
Bleiµg/lXXXXXXXXXXXXX
Cadmiumµg/lXXXXXXXXXXXXX
Chrom, ges.µg/lXXXXXXXXXXXXX
Kupferµg/lXXXXXXXXXXXXX
Molybdänµg/lXXXXXXXXXXXXX
Nickelµg/lXXXXXXXXXXXXX
Vanadiumµg/lXXXXXXXXXXXXX
Zinkµg/lXXXXXXXXXXXXX
Atrazinµg/l            X
Bromacilµg/l            X
Diuronµg/l            X
Glysophatµg/l            X
AMPAµg/l            X
Simazinµg/l            X
sonstige
Herbizide1
µg/l            X
1
Dimefuron, Flazasulfuron, Flumioxazin, Ethidimuron, Thiazafluron sowie neu zugelassene Wirkstoffe.
 
2.2 Überwachungswerte (Feststoffwerte) bei RC-Baustoffen
ParameterDim. 
Arsenmg/kg 40
Bleimg/kg140
Chrommg/kg120
Cadmiummg/kg  2
Kupfermg/kg 80
Quecksilbermg/kg0,6
Nickelmg/kg100
Thalliummg/kg  2
Zinkmg/kg300
Kohlenwasserstoffe1 mg/kg300 (600)
PCB6 und PCB-118mg/kg0,15
1
Der angegebene Wert gilt für Kohlenwasserstoffverbindung mit einer Kettenlänge von C10 bis C22. Der Gesamtgehalt (C10 – C40) bestimmt nach der DIN EN 14039, Ausgabe Januar 2005, darf insgesamt den in Klammern genannten Wert nicht überschreiten. Überschreitungen die auf Asphaltanteile zurückzuführen sind, stellen kein Ausschlusskriterium dar.
 
2.3 CBR-Versuch, zu § 5 Absatz 2 Satz 4
Ermittlung des CBR-WertesDIN EN 13286-47, „Ungebundene und hydraulisch gebundene Gemische – Teil 47: Prüfverfahren zur Bestimmung des CBR-Wertes (California bearing ratio), des direkten Tragindex (IBI) und des linearen Schwellwertes“, Ausgabe Januar 2022.

Der CBR-Versuch erfolgt grundsätzlich an dem Gemisch mit der für den Einbau vorgesehenen Korngrößenverteilung, das Größtkorn ist dabei auf 31,5 mm zu begrenzen. Der Anteil > 31,5 mm wird durch einen gewichtsmäßig gleich großen Anteil 11,2/31,5 mm ersetzt.
Einstufung nach dem CBR-Wertes und
Ermittlung der CBR-Klasse
Abschnitt 7.2 der DIN EN 13286-47, Ausgabe Januar 2022.

Es sind zehn Probekörper herzustellen. An fünf Probekörpern wird unmittelbar nach der Herstellung der CBR-Wert nach DIN EN 13286-47, Ausgabe Juli 2012, ermittelt. Fünf weitere Probekörper (Parallelproben) werden von der Herstellung an 28 Tage lang bis zur Prüfung in einem Feuchtraum mit einer relativen Feuchte von mindestens 95 Prozent bei einer Temperatur von 20 ± 1 °C ohne Luftzirkulation gelagert und dann ebenfalls im CBR-Versuch geprüft.